Rheinpfalz 18.9.2003

Weißes Kreuz: 1735 gestiftet - jetzt in neuem Glanz
HAINFELD: PWV-Hauptverein würdigt Engagement der Ortsgruppe - Orientierungshilfe und Denkmal
Die Weinbaugemeinde Hainfeld ist, sowohl was das Dorf als auch die Gemarkung betrifft, mit Steinkreuzen und Denkmälern gesegnet. Ein ganz besonderes Exemplar ist das ¸¸Weiße Kreuz", ein so genanntes Fünf-Wunden-Kreuz. Es ist ein repräsentatives Exemplar seiner Gattung. Das Kreuz wurde 1735 von den Hainfelder Bürgern Hans-Jörg Stork und Hans-Jörg Dürkler, dessen Urenkelin Dr. Ader (Edenkoben) gestern bei der Einweihung anwesend war, gestiftet.
Auf Initiative der Hainfelder PWV-Ortsgruppe ist das Denkmal im Auftrag des Hauptvereins durch den Steinmetz Joachim Roth aus Esthal saniert und restauriert worden. Die abgeblätterte Farbe wurde entfernt, die abgeschlagenen Sockelecken erneuert und die Führungen ergänzt. Nach der alten Farbgebung erhielt das Kreuz einen neuen Anstrich.
Der Vorsitzende des Hauptvereins, Regierungspräsident a.D. Rainer Rund, sprach bei der feierlichen Übergabe von einem weiteren Glanzpunkt in der Gemeinde Hainfeld. Er würdigte das Engagement der Ortsgruppe und der Ortsgemeinde, die beide der Kultur- und Denkmalpflege stets aufgeschlossen gegenüberstünden. Für Wanderer seien Wegekreuze wichtige Orientierungshilfen. Möge das Kreuz vor Verunstaltungen verschont bleiben, war Runds innigster Wunsch.
In Vertretung des erkrankten PWV-Ortsvorsitzenden Dieter Walter dankte sein Stellvertreter Edgard Koch für das Entgegenkommen des Pfälzerwald-Vereins, der die Renovierungskosten in vollem Umfang übernommen habe. Die Hainfelder Ortsgruppe werde Sorge tragen, dass die Anlage am Kreuz stets gepflegt wird.
Bürgermeister Olaf Gouasé dankte im Namen der Verbandsgemeinde Edenkoben den Hainfelder Pfälzerwäldlern für ihr Engagement. Sie habe ein weiteres Denkmal äußerst positiv gestaltet.
Pfarrer Wolf-Dieter Nuding gab zu verstehen, dass das Kreuz zur Orientierung diene. Kreuze seien wie die allermeisten Kirchen auch in Ost-West-Richtung, zum Orient hin, ausgerichtet. Ein Mensch, der die Orientierung verloren habe, sei verloren, gab der Geistliche zu bedenken. Er bat um den Segen Gottes für alle, die dieses Werk verwirklicht hätten und zukünftig die Anlage pflegen.
Diakon Helmut Husenbeth machte Ausführungen zu Kreuzen im Allgemeinen und zum Weißen Kreuz im Besonderen, welches an einem markanten Punkt, gegenüber dem ehemaligen Hainfelder Wasserhochbehälter, seit der Errichtung seinen Standort hat. Michael Kirchmer aus Edesheim umrahmte die Übergabe mit einigen Liedern auf seiner Trompete. (rl)