Rheinpfalz 09.04.2003


17 Jahre an der Gemeindespitze 

HAINFELD: Doch der 70-jährige Horst Schmid hatte auch schon genug 
Heute feiert der seit 7. April 1987 an der Spitze der Gemeinde Hainfeld
stehende Ortsbürgermeister Horst Schmid seinen 70. Geburtstag. Er wurde
damals Nachfolger des plötzlich verstorbenen Hermann Hundemer. 
Bis zu seiner Wahl gehörte Schmid 14 Jahre dem Gemeinderat an. In seiner
Amtszeit hat er vieles auf den Weg gebracht, so den Neubau des
Kindergartens. Mit dem Erlös aus dem Verkauf des ehemaligen Kindergartens
und mit einem Landeszuschuss konnte das Projekt ohne Schulden verwirklicht
werden, worauf Schmid besonders stolz ist. Als es um die Versorgung mit
Erdgas ging, ging er von Haus zu Haus und warb bei den Bürgern um Interesse.
Das Neubaugebiet "Weyhererstraße" zu verwirklichen, bedeutete einen großen
Kraftakt für ihn.

Auch der Ankauf des ehemaligen Raiffeisengebäudes und der Umbau zum Haus der Gemeinde waren mit seinem Namen eng verbunden. Für die Dorferneuerung und die Anerkennung Hainfelds als Dorferneuerungsgemeinde setzte sich der
Ortsbürgermeister genau so ein wie für die Schaffung einer Wohnanlage mit 20
Wohneinheiten am Schlossberg.

Voller Stolz erinnert sich das Ortsoberhaupt, dass in seiner Amtszeit die
Weinbaugemeinde drei Mal Residenz von Pfälzer Weinköniginnen und einer
Deutscher Weinkönigin war bzw. ist. Weitere Stationen seines Wirkens:
Kinderspielplatz am westlichen Ortsrand, viele Grundstücksgeschäfte. Die
Weichen für den Bau eines Ortsrandparkplatzes, um der Parkprobleme im Ort
Herr zu werden, sind gestellt. Die Ausweisung der Baugebiete "Schloßberg"
und "Im Pflaumen" hat er vorangetrieben. Der lang ersehnte Ausbau der
Ortsdurchfahrt nimmt verwaltungsmäßig Formen an.

"Definitiv" erklärt Horst Schmid, dass bei den im kommenden Jahr
stattfindenden Kommunalwahlen für ihn Schluss ist. 17 Jahre
Ortsbürgermeister seien genug.

Indes, das Dorfoberhaupt hatte die Nase schon mal gestrichen voll. Im
Spätsommer 1992 sorgte er zu Beginn einer Ortsgemeinderatssitzung für einen
Paukenschlag. Ehe die Tagesordnung richtig begonnen hatte, gab Schmid
bekannt, dass er zum 30. April des kommenden Jahres sein Amt zur Verfügung
stelle. Es reiche ihm, das ständige Fordern der Bürger, die Unzufriedenheit
unter den Einwohnern, die vielen Sonderanliegen, die fast nur von
Eigeninteressen geprägt seien, machten ihm und seiner Gesundheit zu
schaffen. Ein Revidieren dieser Entscheidung gebe es nicht. Auch sein
Ratsmandat wolle er abgeben. Als Ortsbeigeordneter Helmut Husenbeth
erklärte, er werde für das Amt des Ortsbürgermeisters nicht zur Verfügung
stehen, sah die Situation nicht gut aus. Umso größer war die Verwunderung,
als Schmid im Januar 1993 seinen Rückzieher bekannt gab. Als Begründung
führte er an, es hätten ihn sehr viele Bürger zum Weitermachen gedrängt, und
er werde dem Wunsch entsprechen. 

Schmid blieb dem VfL stets eng verbunden. Er war Jugend- und aktiver
Spieler. Zwölf Jahre lang fungierte er als Spielleiter, sieben Jahre als
Vorsitzender. In dieser Zeit waren die Hainfelder Fußballer im
südpfälzischen eine Topadresse. Im Männergesangverein "Liedertafel" erhebt
Schmid seit 53 Jahren seine Stimme. Bei dem heutigen Empfang (18 Uhr) im
Haus der Gemeinde, den ihm zu Ehren die Ortsgemeinde gibt, wird der Chor die
Feier gesanglich umrahmen.

Schmid ist auch Gründungsmitglied der PWV-Ortsgruppe, zeichnet
verantwortlich für die Seniorenwanderungen und ist als Markierungswart
tätig. Eine Wahlperiode gehörte er für die CDU dem Verbandsgemeinderat an.
Im Hainfelder Ortsverband sitzt er in der Vorstandschaft und war mehrere
Jahre dessen Vorsitzender.

Der Jubilar wünscht sich zu seinem Geburtstag keine Geschenke. Stattdessen
bittet er um eine Spende für die Instandsetzung der Immaculata-Marien Statue
im Kreuzungsbereich am südlichen Ortseingang. (rl/mik)