Rheinpfalz 11.11.2000

Kommando zurück: Sportanlage wird umgeplant
Hainfeld: Rat muss sich erneut mit dem Dauerbrenner befassen
Vertrackte Situation für die Gemeinde und den VfL
 Seit über fünf Jahren befasst sich der Hainfelder Rat mit dem Bau eines Rasen-und Hartplatzes. Doch bisher ist er in dieser Angelegenheit kaum von der Stelle gekommen. In der Sitzung am Dienstag Abend war die Sportanlage erneut Thema mit dem Ergebnis einer grundlegenden Änderung gegenüber der aktuellen Planung.

Bisher ging man davon aus, dass die beiden Plätze entlang des Modenbachs in Ost-West-Richtung gebaut werden sollen. Zwischen dem Rasen- und dem westlich anschließenden Härtplatz sollte ein Damm aufgeschüttet werden. das Hartplatzspielfeld als Rückstaufläche in Verbindung mit einer Regenrückhaltemaßnahme Verwendung finden. Das aber hätte zur Folge, dass das avisierte Rasenspielfeld nicht auf die erforderliche (sportliche) Mindestgröße käme: Die Einhaltung von Abständen entlang des Bachlaufs machten dies nämlich unmöglich. Da nach Angaben von Ortsbürgermeister Horst Schmid Sportanlagen nur in der vorgeschriebenen Größenordnung bezuschusst werden, ginge Hainfeld in dieser Hinsicht leer aus. Ohne Zuschuss ist aber das Projekt nicht zu finanzieren.

Rainer Gödelmann vom planenden Ingenieur-Büro Keller und Gödelmann (Edenkoben) stellte dem Rat den neuen Standort vor. Danach sollen die Plätze von Norden nach Süden gelegt werden, was vom Gelände her durchaus realisierbar wäre. Ein Wirtschaftsweg müsste in den Bau mitein-bezogen werden. Durch die Schaffung eines Wendehammers wäre die Bewirtschaftung der westlich angrenzenden Weinberge nicht beeinträchtigt. Laut Aussage von Gödelmann wichen die Baukosten nur unwesentlich von den bisher veranschlagten ab: Rund 1,1 Millionen Mark.

 

Von Nachteil wäre die größere Entfernung vom Sportheim zum Hauptspielfeld, weshalb Ortsbeigeordneter Rolf Hagenbuch dafür plädierte, das Hauptspielfeld weiter nach Süden zu verlegen und den Hartplatz unmittelbar an den Modenbach angrenzen zu lassen. Dem schloss sich der Rat letztlich an.

Zur Finanzierung teilte Ortsbürgermeister Schmid mit, dass es der Gemeinde „unmöglich" sei, die veranschlagten Baukosten auch unter Anrechnung der geplanten Zuschussbewilligung allein aufzubringen. Der Sportverein müsse seiner Meinung nach die Kosten für den Hartplatz selbst tragen. Der Gemeinde stünden lediglich die Mittel aus dem Verkauf des Baugeländes aus dem bisherigen Sportplatz (rund 3300 Quadratmeter) zur Verfügung.

Schmid brachte in diesem Zusammenhang zum Ausdruck, dass er seinem Amtsnachfolger nicht einen „kaum überschaubaren Schuldenberg" hinterlassen wolle. Der VfL müsse auch etwas tun. Hinsichtlich des Geländeerwerbs zeigte sich Schmid zuversichtlich. Ein Ankauf soll aber erst erfolgen, wenn alle Voten für den Bau der Sportanlage vorlägen. Er gehe davon aus, dass frühestens in zwei Jahren mit dem Ankauf zu rechnen sei. Für den VfL ergibt sich seit dieser Ratssitzung eine völlig neue und äußerst schwierige Situation. Kann er den Hartplatz auf eigene Rechnung bauen? Findet sich die entsprechende Zahl freiwilliger Helfer, um dieses Vorhaben auch zu realisieren? Ratsmitglied Wolfgang Schwanz merkte an, dass ohne Hartplatz das Geld für den Rasenplatz „letztendlich rausgeworfen" sei, da letzterer den Trainings und Spielbetrieb der aktiven und der zahlreichen Jugendmannschaften nicht verkraften könne. Auf Grund des geänderten Standorts wird nunmehr die Umplanung vorgenommen, der Zuschussantrag aktualisiert und der Bauantrag zur Genehmigung eingereicht. Die Anträge umfassen die beiden Sportplätze, lassen dabei allerdings offen, ob beide gemeinsam oder zeitlich versetzt realisiert werden, (rl)